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Medienkonzept

Didaktische und methodische Grundüberlegungen

Medienbildung

Die medienpädagogische Ausbildung am HHG versteht sich als Medienbildung. Sie ist damit weit mehr als eine Heranführung der Schülerinnen und Schüler unserer Schule an die technische Bewältigung neuer Medien.

Als schulprogrammatischer Schwerpunkt ist sie dem Bildungsbegriff verpflichtet, der dem Selbstverständnis des HHG als "Haus der Bildung" zugrunde liegt.

Medienbildung ist damit kein isolierter Bereich schulischer Praxis, sondern sie ist in diesem Sinne eng vernetzt mit den weiteren Bemühungen der methodischen Ausbildung unserer Schülerinnen und Schüler (z.B. dem Methodentraining, den Selbstlernkonzepten in den verschiedenen Schulstufen, dem Fachunterricht). Medienbildung ist nicht nur die Aufgabe eines Faches. Vielmehr ist eine inhaltliche und strukturelle Verzahnung der Medienbildung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien am HHG mit dem Fachunterricht gefordert. Das Modell der Medienbildung am HHG folgt somit einem integrierten Ansatz.

Das HHG trägt als erste und bisher einzige Schule in Dortmund den Titel „Digitale Schule“. Dieser Titel bedeutet lebenslanges Lernen und spiegelt sich ganz besonders im Aufbau von Eigenverantwortung und Kooperation im Umgang mit digitalen Medien und deren Verankerung im Schulleitbild wieder. Unter anderem heißt dies: Stufe 5-7: regelmäßige IKG-Stunden (Informations- und Kommunikationstechnische Grundlagen), Stufe 8-9: Profilkurse Informatik, Stufe EF-Q2: durchgehende Grundkurse Informatik, Arbeitsgemeinschaften mit Fokus auf das Lernen in der digitalen Welt (z.B. Roboter AG, 3D-Druck AG, Video AG, ...LINK) und Qualifizierung von Lehrkräften. Das HHG fördert die Unterstützung der Lehrkräfte im Kontext der Digitalisierung durch die Arbeit eines sechsköpfigen IT-Teams. Das IT-Team bietet in Bezug auf Qualifizierung des Kollegiums folgende Angebote: Tägliche Sprechstunden, digitale Weiterbildungsangebote (z.B. selbsterstellte Lernvideos), kollegiumsinterne Fortbildungen.

Das HHG ist in Dortmund führend in der 1:1-Ausstattung mit digitalen Endgeräten. Die Jahrgänge 7-EF besitzen eigenfinanzierte iPads. Darüber hinaus stehen Klassensätze mit iPads zum Leihen zur Verfügung. Alle Kolleg*innen verfügen über dienstlich genutzte iPads. Alle iPads werden durch das IT-Team der Schule zentral administriert.

Inhaltliche Grundlagen

Die inhaltliche Grundlagen der Medienbildung bestimmen sich wie folgt:

  1. Lernen mit neuen Medien

  2. Informations- und kommunikationstechnologische Grundbildung

  3. Medienerziehung

Aufgabenbereiche

Die sich daraus ergebenden Aufgabenbereiche sollen stärker als bisher im Fachunterricht Berücksichtigung finden. Zu diesen Bereichen zählen:

  • Auswählen und Nutzen von Medienangeboten

  • Gestalten und Verarbeiten eigener Medienbeiträge

  • Verstehen und Bewerten von Mediengestaltung

  • Erkennen und Aufarbeiten von Medieneinflüssen

  • Durchschauen und Beurteilen von Bedingungen der Medienproduktion und Medienverbreitung

Praktische Umsetzung

Integrationsmodell (IKG/ Leitfach/ Fachunterricht)

Das Prinzip des Modells basiert darauf, dass die FüMb in den Jahrgangsstufen 5.1 / 6.2 / 8.2 als eigenes Fach medienpraktische Grundlagen schafft, die dann in den folgenden Jahrgängen mindestens von einem Fach (Leitfach) verbindlich, von anderen Unterrichtsfächern ergänzend angewendet und vertieft werden. Eine besondere Funktion kommt den medienpädagogischen Leitfächern in den einzelnen Halbjahren der Thematisierung der medienkritischen und erzieherischen Dimensionen (Verstehen und Bewerten von Mediengestaltung, Erkennen und Aufarbeiten von Medieneinflüssen, Durchschauen und kritisches Beurteilen von Bedingungen der Medienproduktion und Medienverbreitung) zu.

Technische Ausstattung

Die digitalen Medien am HHG sollen nicht eine „Besonderheit“ in bestimmten Fächern oder Unterrichtsstunden, sondern alltägliches Werkzeug sein. Für diese selbstverständliche und niederschwellige Nutzung muss die Hard- und Software bestimmte Voraussetzungen erfüllen:

  • standardisierte und verlässliche Ausstattung in jedem Raum

  • „Instant-On“ d.h. sofort und ohne langwierige Aufbauten nutzbar

  • mobil einsetzbar

  • intuitiv und einfach erlernbar

  • fächerübergreifende Möglichkeiten bieten

  • offen für BYOD

  • zukunftsfähig erweiterbar

  • individuell und effizient administrierbar

Digitale Endgeräte 1:1

Über Monate wurde in einer paritätisch besetzten Arbeitsgruppe ein Konzept entwickelt, um entgegen dem städtischen Schlüssel von 5:1 (fünf SuS teilen sich ein Endgerät) eine 1:1 Ausstattung zu ermöglichen. Hierbei wurde eine Vorlage erstellt, die durch die Schulkonferenz einstimmig angenommen wurde. Dabei wird ab der Jahrgangsstufe 7 von allen Schüler:innen ein Tablet Computer (hier iPad) angeschafft. Gemeinsam mit dem Apple Pencil bilden sie das technische Fundament für das digitale Lernen. Dabei werden alle Geräte zentral angeschafft und durch die Schule per MDM (hier JAMF) administriert. Die Schüler:innen werden in mehrtägigen Fortbildungen an die Geräte und die Software herangeführt. Für die Eltern gibt es spezielle Schulungen zur heimischen Administration und Nutzung. Die Anschaffungen sollen sozial verträglich organisiert und auch sozial schwachen Familien angeboten werden. Zugleich wird der Support weiterhin ausgebaut, um jederzeit und schnell Unterstützung leisten zu können.

Technische Ausstattung von Räumen

Computerräume

Für die Ausbildung der Schüler:innen stehen zwei Arbeitsräume mit ca. 45 Computerarbeitsplätzen zu Verfügung. Trotz der Nutzung dezentraler, mobiler Lösungen ergibt sich weiterhin Bedarf für Räume mit stationären Computern. Diese bilden Grundlage für z.B. umfangreichere Textproduktion oder den Informatikunterricht.

Klassenräume

Alle Unterrichtsräume verfügen über die identische technische Ausstattung. Ein fest verbauter und abschließbarer Medienschrank/fester Aufbau enthält:

  • Beamer

  • Aktiv Lautsprecher

  • Kabelgebundenen Zugang HDMI

  • Drahtlose Zugänge (AppleTV, FireStick)

  • BlueRay Player (als Medienabspielgerät und Übergangstechnologie)

  • Stativ zur Nutzung von Smartphone und Tablets als  Dokumentenkamera.

Studio und Labor

Videostudio

Die Einrichtung eines professionellen Videostudios soll es den Schüler:innen ermöglichen, besonders die Kompetenzen „Informieren und Recherchieren“ mit „Produzieren und Präsentieren“ zu verknüpfen. Eigene Videobeiträge können mit ausleihbarem Equipment aufgezeichnet, bearbeitet und geschnitten werden. Die Präsentation kann über digitale Kanäle der Schule erfolgen. Zugleich ermöglicht das Videostudio die Aufzeichnung und Archivierung von Schulveranstaltungen, welche zusammen mit redaktionellen Beiträgen in Form eines Schulfernsehens verarbeitet werden können. Auf diese Weise werden auch Teilkompetenzen im Bereich der Medienanalyse und Medienkritik geschult. Die fortlaufende Qualifizierung der Schüler:innen erfolgt durch Workshops und Unterrichtseinheiten von Mitarbeitern der Landesanstalt für Medien (und Freiberuflern aus der Medienbranche). Zugleich kann das Videostudio sich für weitere Schulen und interessierte Bürger:innen im Bezirk sowie der Stadt öffnen und Ressourcen (Ausleihe von Geräten, Schulungsangebote, Beratungen) zur Verfügung stellen.

Roboter-Labor

Das Lego Roboter Labor soll es den Schüler:innen ermöglichen, besonders die Kompetenzen „Bedienen und Anwenden“ mit „Produzieren und Präsentieren“ zu verknüpfen. Eigene Roboter zu gegebenen oder selbstgestellten Aufgaben können mit ausleihbarem Equipment geplant und gebaut werden. Die fortlaufende Qualifizierung der Schüler:innen erfolgt durch Workshops, Arbeitsgruppen und Unterrichtseinheiten im Rahmen des Mint-Profil- (5./6. Klasse) oder Informatik-Unterrichts (8./9. Klasse). Die Einrichtung eines eigenen Roboter- 7 Labors ermöglicht es, einen längerfristigen Produktionsprozess zu organisieren, da die einzelnen Roboter in den verschiedenen Stadien ihrer Entstehung und Testung im Labor verbleiben können, ohne Gefahr zu laufen, von anderen Raumnutzern zerstört oder manipuliert zu werden. Außerdem bietet ein eigenes Labor ideale Voraussetzungen für die Vorbereitung von Wettbewerbsteilnahmen.

TecLab-Nordwest

Das TecLab-NordWest (zdi-zertifiziert) bildet einen Meilenstein im Bereich der digitalen (MINT-) Bildung. Als Makerspace konzipiert soll dieser mit Hilfe von externen Partnern (z.B. ZDI, Talentstadt Dortmund, Bricrobotik), dem OpenRoberta Coding Hub und Lehrkräften des HHG für die interne Nutzung von AGs und Unterrichtsreihen genutzt werden, der damit auch zur Anlaufstelle für andere Schulen und Schulformen aus dem Bezirk und der Stadt werden kann.

Internetverbindung und Webserver

WLAN

Aufgrund der Weitläufigkeit und der baulichen Besonderheiten des Schulgebäudes wurde ein dezentrales und einfach skalierbares System der Firma Ubiquiti installiert. 58 Access Points versorgen so nahezu alle Bereiche (inkl. Turnhalle) der Schule mit drahtlosem Netzzugang. Die professionelle Controller Lösung ermöglicht eine zentrale Einrichtung und Wartung des Systems.

Cloud

Die Schule betreibt eigene (externen) Webserver. Dieser basiert auf Opensource Software und bietet u.a. ein eigenes Mailsystem sowie Cloudservices zum gemeinsamen Austausch von Daten. Die selbstständige Administration erlaubt die schnelle Implementation von notwendigen Updates und individuellen Features (z.B. gemeinsame Kalender). Zugang erhalten automatisch alle Schüler:innen sowie das Kollegium.

Moodle

Als zentrales Lernmanagementsystem wird Moodle genutzt. Eine selbst gehostete Instanz kann regelmäßig mit Updates versorgt und durch Plugins nach den Bedürfnissen der Lehrenden und Lernenden erweitert werden. Zudem ist die Implementation von externen digitalen Diensten möglich.

Fortbildung und Organisation

Die Fortbildung des Kollegiums erfolgt durch hausinterne Veranstaltungen, die durch Kollegiumsmitglieder organisiert und durchgeführt werden. Einzelne Kollegen oder Fachgruppen bilden sich zudem kontinuierlich und gezielt durch SchiLF und ScheLF fort. Darüber hinaus werden Schulungen der Systeme für die Schüler:innen sowie deren Eltern angeboten. In einer Arbeitsgruppe wird das Medienkonzept durch ein multiprofessionelles Team aus Kolleginnen und Kollegen fortlaufend evaluiert und erweitert. Die Organisation des Medienpasses NRW erfolgt durch mehrere Schuladministratoren sowie speziell Beauftragte in den Fachschaften.

Die Implementierung der Medienkompetenzen in die fachspezifischen Curricula nach dem Medienkompetenzrahmen NRW wird im Schuljahr 2023/24 durch eine Arbeitsgruppe systematisiert und evaluiert.