
Heute am 25. Juni 2025 verabschieden wir uns von Angelika Schulte.
Ich habe Angelika immer als Kollegin bewundert – für ihre Energie, ihre Haltung und ihre klare Art, Dinge beim Namen zu nennen. Sie war für viele von uns ein echtes „role model“, ein Vorbild – nicht nur im Fach Deutsch, sondern in ihrer ganzen Art, Schule mitzugestalten.
Der folgende Nachruf wurde von unserem ehemaligen stellvertretenden Schulleiter Ulrich Sprzagala verfasst, der viele Jahre eng mit Angelika in der Jahrgangsstufen-Leitung zusammenarbeitete.
Er würdigt eine Pädagogin mit Leib und Seele – unbeirrbar in ihren Prinzipien, konsequent im Anspruch, und dabei immer getragen von dem Wunsch, ihren Schüler:innen echte Entwicklung zu ermöglichen.
S. Köhnen
In memoriam
Nachruf auf Angelika Schulte, OStR‘a. D.
Leider müssen wir der Schulgemeinde mitteilen, dass unsere ehemalige Kollegin Angelika Schulte am 14.6.2025 nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben ist.
Angelika Schulte, geb. Lauer, wurde am 25.1.1954 geboren. Sie besuchte das Gymnasium, studierte die Fächer Deutsch und Erdkunde und wurde am 4.9.1981 als StR‘a P. dem Heinrich-Heine-Gymnasium zugewiesen, an dem sie bis zu ihrer Pensionierung in allen Stufen und Klassen unterrichtete. Ihr Schwerpunkt lag in Klassen- und Stufenleitung sowie der Entwicklung des Faches Deutsch. Mit Wirkung zum September 2002 wurde sie zur OStR‘ ernannt.Über die 36 Jahre des Schullebens sagt die Personalakte unserer lieben Kollegin viel; auch viele Geschichten gäbe es zu erzählen – zu viele, um sie an dieser Stelle zu vertiefen.
Angelika war ein fröhlicher und gut gelaunter Mensch, der kein Blatt vor den Mund nahm. Für die, die ihr nahe standen, war sie eine liebenswerte, angenehme und sehr umgängliche Freundin, die stets hilfsbereit und freundlich war. Diejenigen, die lediglich dienstlichen Kontakt zu ihr pflegten, schätzten ihre professionelle, zielorientierte und unprätentiöse Art. Alle arbeiteten gerne mit ihr zusammen und profitierten davon, dass sie mit viel Herz und doch konsequent arbeitete, ohne ihre klaren pädagogischen Prinzipien aus den Augen zu verlieren. Sie gehörte zu dem Typ Lehrerin, der trotz aller Schülerorientierung die fachlichen Ziele ihres Unterrichts nie aus den Augen verlor. Was die Fünftklässler mit „Wir haben ’was gelernt“ umschrieben, erkannte ihre Abiturientia an, indem Einigkeit darüber bestand, hervorragend auf das Abitur vorbereitet worden zu sein. Und unabhängig vom Abiturergebnis stand Angelika Schultes Gerechtigkeit nie in Frage. Auf all das konnte sie stolz sein – auch wenn sie solches Lob stets bescheiden zurückwies.
Angelika Schulte ging zum 1.8.2017 in den Ruhestand. Natürlich „hatte sie Rücken“, wie sie es selbst sagte, fühlte sich aber ansonsten gut und genoss die Zeit mit Ehemann Norbert, Familie, Freunden und Freundinnen sowie ehemaligen Kollegen. Im März ging es ihr zunehmend schlechter, bis sie Anfang Mai die Diagnose bekam, nicht mehr lange leben zu können. Sie ertrug dies beeindruckend tapfer. „Ihr könnt ruhig sagen, dass ich todkrank bin“, sagte sie selbst – und sie wusste, dass mancher Besuch ein schwerer Abschiedsbesuch war. Es hat ihr mit Sicherheit geholfen, dass ihr geliebter Mann Norbert bis zum Ende bei ihr sein konnte, und es ist zu hoffen, dass ihr die große Anteilnahme so vieler Menschen und der Kollegenschaft ein wenig Trost gespendet haben.
Liebe Angelika, wir vergessen dich nicht.
U. Sprzagala